Am 29. September ist Aktionstag geben Lebensmittelverschwendung.
40 Prozent aller produzierten Lebensmittel landen weltweit im Müll. In Österreich sind es pro Jahr 521.000 Tonnen Lebensmittel allein von privaten Haushalten, ermittelte der WWF im Jahr 2020. Private sind damit die größten Verursacher von vermeidbaren Lebensmittelabfällen. Rund 133 kg Lebensmittelmüll wirft jeder österreichische Haushalt pro Jahr in den Müll.
Und das, obwohl rund 800 Millionen Menschen auf der Welt laut UNO hungern. Die Klimakrise und der Krieg in der Ukraine werden die weltweit angespannte Situation der Lebensmittelversorgung noch weiter verstärken. Davon sind wir im reichen Teil der Erde weitgehend verschont. Allerdings haben auch in Europa immer mehr Menschen Probleme, sich ausreichend Lebensmittel leisten zu können.
Ich bin noch in einer Zeit aufgewachsen, in der es nicht immer alles gab. Rund um die Uhr snacken war unbekannt, gegessen wurde nur zu den Mahlzeiten. Genug zu essen gab es natürlich, aber in den 70er und 80er Jahren, waren in den meisten österreichischen Haushalten nicht immer Süßigkeiten vorrätig, Fleisch wurde ohnehin nur am Wochenende, als Sonntagsbraten oder Schnitzel serviert. Die Generation meiner Mutter, oft noch selbst im 2. Weltkrieg aufgewachsen, hat uns Kindern deutlich gemacht, dass Lebensmittel wertvoll sind. Dazu gehört alles zu verbrauchen, nichts schlecht werden lassen und ein großer Schatz an Rezepten, mit einfachen und wenigen Zutaten. Dieser Schatz inspiriert mich noch heute und ich habe für dich ein paar meiner liebsten Gerichte mit Resten von Brot, Eiweiß und Gemüse zusammengestellt.
Mit altem Weißbrot: Die Kaspressknödel sind ein Klassiker, um altbackene Semmel oder Weißbrot zu verwerten, sie schmecken in einer klaren Suppe oder zu einem Salat genauso gut.
Mit altem Schwarzbrot: Ganz schnell und einfach sind Brotchips gemacht.
MIt gekochten Kartoffeln, Speck- Fleisch- und Wurstresten: Der Klassiker für viele Reste ist der Grenadiermarsch. Ein knackiger Salat dazu – für mich ein perfektes Mahl!
Mit Wurzelgemüse und altem Weißbrot: Eine selbst gemachte, klare Suppe ist immer ein Gewinn. Wenn mir Karotten, Sellerie und Lauch übrig bleiben, oder Gemüse droht, lasch zu werden, friere ich es kurzerhand ein. Ein Sackerl für solche Gemüsereste ist immer im Gefrierschrank parat. Und wenn dann die Suppe am Herd köchelt und es noch übrig gebliebenes Weißbrot gibt, wird daraus eine klare Suppe mit Knuperschnitten.
Mit altem Brot & Schinkenreste: Die italienische Art der Resteverwertung sind „Mozzarella in Carrozza“ oder meine reichen Ritter.
Reste von Nüssen, Mohn und Haferflocken: Das passt alles in meinen Porridge, der besonders in der kalten Jahreszeit ein bevorzugtes Frühstück von mir ist.
Reste von Nüssen, Haferflocken und Saaten: Granola, das knusprige Müsli schmeckt nicht nur wunderbar mit Joghurt und Früchten zum Frühstück, es ist auch ideal, um Mandeln, Nüsse, Sonnenblumenkerne und andere Saaten zu verarbeiten. Der Fantasie sind diesbezüglich kaum Grenzen gesetzt.
Mit altbackenen Kipferln oder Weißbrot: Immer wieder gut schmeckt der ganzen Familie ein Kipferlschmarrn mit einem Fruchtröster.
Mit übrig gebliebenem Eiweiß: Daraus wird ein flaumiger Schokokuchen. Du solltest dich allerdings exakt an die Mengenangaben halten, damit er auch richtig gut wird.
Mit Trockenfrüchten und verschiedenen Nüssen: Mein Müsliriegel ist der ideale gesunde Snack für unterwegs oder für eine kleine Jause. Auch hier kannst du Reste von Wal- und Haselnüssen, Mandeln, Rosinen und verschiedenste Trockenfrüchte wie Datteln, Feigen und Zwetschken verarbeiten.
Quelle: WWF, Bericht Teller statt Tonne, April 2020