Essen ist für uns alle lebensnotwendig –  und damit ein riesiger Hebel, die Klimakatastrophe einzudämmen. Unsere Ernährung verursacht rund 1/3 aller weltweit produzierten CO₂-Emissionen. In Österreich hinterlässt die Ernährung einen so großen ökologischen Fußabdruck wie der Verkehr. Und auch die Tierhaltung, die Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft und die Industrialisierung des Essens bestimmen wesentlich, wie zukünftige Generationen leben werden. Das alles bewegt mich sehr und hat natürlich auch Auswirkungen auf mein kulinarisches Leben. Deswegen habe ich auch gemeinsam mit Andrea Kliment, der Gründerin der Gesundheitsplattform My Vitality, die Green Cooking Events entwickelt. Das sind Workshops, die das Bewusstsein und die Freude für gesunde und nachhaltige Ernährung stärken. Mehr Informationen dazu: Green Cooking Events.

Und hier erzähle ich dir im Detail, was für mich beim Einkaufen, Kochen und Genießen wichtig ist:

Bio, saisonal, natürlich

Es gibt viele unterschiedliche Aspekte, die wichtig für eine nachhaltige Ernährung und einen verantwortungsvollen Genuss sind. Nachhaltigkeit beschränkt sich nicht auf den Ausstoß von Treibhausgasen, sondern umfasst vielmehr auch den Umgang mit Biodiversität, Wasserverbrauch, Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngern sowie den Flächenverbrauch. Und ganz wesentlich ist die Reduktion der Lebensmittelverschwendung, die weltweit für 10 Prozent der Treibhausgase verantwortlich ist.

Oft wird nachhaltiges Essen allerdings mit rein pflanzlicher Ernährung gleichgesetzt. Ungeachtet, woher die Lebensmittel kommen, unter welchen Bedingungen sie produziert wurden und wo die Früchte gewachsen sind. Viele vermeintlich „gute“, pflanzliche Produkte werden aber hochindustriell oder mit einem enormen Einsatz an Ressourcen produziert.

Pflanzliche Ernährung ist ohne Zweifel sehr relevant zur Reduktion der Treibhausgase, aber nicht der alleinige Weg. Es ist entscheidend, unter welchen ökologischen und sozialen Bedingungen Gemüse und Obst angebaut wird und wie Lebensmittel hergestellt werden. Dabei setze ich weitgehend auf unverarbeitete, natürliche Lebensmittel mit viel Geschmack – also keine Fertig- und Halbfertigprodukte. Umso handwerklicher ein Produkt hergestellt wurde, umso besser ist es meistens für die Umwelt. Und für die Qualität und den Geschmack sowieso.

Gutes Essen ist einfaches Essen, mit Rohstoffen, die direkt aus der Natur kommen und frisch verkocht werden. Und die, wenn sie biologisch angebaut sind, auch naturnah und ressourcen-schonend produziert wurden, ohne Menschen und Umwelt mit Schadstoffen zu belasten.

Beeren, Tomaten und Melanzani gibt’s in der Saison, denn dann entfalten sie ihren vollen Geschmack. Denn nur das, was im Rhythmus der Jahreszeiten produziert wird, hinterlässt einen kleinen ökologischen Fußabdruck.

Deshalb sind die drei Aspekte saisonal, biologisch & natürlich für mich auch die relevantesten, wenn es um nachhaltige Ernährung geht!

Regional

Die viel beschworene Regionalität ist wichtig, aber sie ist für sich allein genommen, nicht aussagekräftig. Vor allem wird Regionalität oft mit inländisch gleichgesetzt. Regionalität klingt nach „aus der Heimat“, von kleinen Produzenten, nach hoher Qualität, kurzen Transportwegen und gibt einem das Gefühl, etwas Hochwertiges zu kaufen. Doch das ist nur die „gefühlte Wahrheit“. Denn warum sollte der Spargel aus dem Marchfeld für jemanden aus Kärnten regionaler sein als der Spargel aus Oberitalien? Es sind also die zurückgelegten Kilometer, die darüber entscheiden, ob etwas „regional“ ist. Und erst im Zusammenspiel mit den drei Hauptaspekten saisonal, biologisch und natürlich spielt die Regionalität ihre große Stärke aus. Im Winter produzierte Tomaten aus Österreich sind nicht nachhaltig, da es einen großen Energiebedarf zum Beheizen von Gewächshäusern gibt. In der Saison ist es das Optimale, auf Paradeiser aus der Region zu setzen, wenn sie biologisch angebaut sind. Aus konventioneller Produktion schaut das Ganze schon wieder anders aus, da sind die Bio-Paradeiser aus Italien die ökologisch bessere Wahl. Die Rechnung regional ist gleich gut, geht also nicht immer automatisch auf.

„Mit jedem Bissen, den wir uns in den Mund stecken, entscheiden wir über Tierwohl, Klimaschutz und die Ausrichtung unserer Landwirtschaft. Damit es uns allen auch in Zukunft noch gut schmeckt und guttut, ist ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln essenziell.“

Isi

Isi

Ich koche mit Leidenschaft. Genießen mit Verantwortung ist mein Credo.

Hinterlasse einen Kommentar

Newsletter

Jetzt versäumst du nichts mehr – aktuelle Rezepte, kulinarische Stories, Tipps & Wissenswertes zum nachhaltigen Genuss bekommst du regelmäßig per E-Mail von deiner Küchenfreundin Isi serviert.

Du verlässt jetzt die Küchenfreundin.

Wundere dich nicht, es geht jetzt gleich ein weiteres Fenster auf. Ich freue mich, wenn du bald zur Küchenfreundin zurückkehrst.

Du wirst weitergeleitet zu

Um fortzufahren klicke oben auf den Link Abbrechen