Das Schwein hatte ein gutes Leben. Davon gehen wir gerne aus, wenn wir das Schnitzel oder den Schinken appetitlich verpackt im Supermarkt kaufen. Noch dazu, wenn ein großes Gütesiegel wie „Fair zum Tier“ oder das „AMA“- Siegel vielversprechend in großen Lettern auf der Verpackung prangt. Gütesiegel sollten uns Orientierung geben. Sie sollen uns dabei helfen, gute Konsumentscheidungen zu treffen. Ein Gütesiegel sollte zeigen, dass wir ein gesund aufgewachsenes und artgerecht gehaltenes Tier essen. Diese Vorstellung erfüllen viele Gütesiegel leider nicht. Oft verkommen Gütesiegel dazu, den Verkaufserfolg zu erhöhen. Sie haben keine Aussagekraft und sind zu Greenwashing-Siegeln verkommen.
Greenpeace und die Tierombudsstelle Wien haben jetzt eine Auswahl von Gütesiegeln genauer unter die Lupe genommen und auf 12 wesentliche Kriterien für eine artgerechte Tierhaltung und Fütterung überprüft. Unter anderen wurde auf eine gentechnikfreie Fütterung oder Zugang zu Auslauf geachtet:
Die Ergebnisse sind in vielen Fällen enttäuschend, denn sie halten nicht, was man sich von einem solchen Gütesiegel verspricht. So erfüllt das AMA-Gütesiegel leider keine der geprüften Kriterien. Meist gut schneiden hingegen die Biosiegel der großen Supermärkte ab. Insgesamt beträgt der Bio-Anteil an Schweinefleisch in Österreich nur magere 2 %. Das geringe Angebot erschwert einen bewussten Einkauf zusätzlich. Ein Grund mehr, öfters zu pflanzlichen Alternativen beim Essen zu greifen.
Damit du dir ein Bild über die Qualität des heimischen Schweinefleisches zu machen, findest du hier die Auflistung der untersuchten Gütesiegel.
Deine Küchenfreudin Isi
Quelle: Greenpeace Österreich & Tierombudsstelle Wien, Stand April 2022