Die „Tante Jolesch“ von Friedrich Torberg hat die Krautfleckerl weltberühmt gemacht. Denen, die Torbergs literarische Anekdoten nicht kennen, möchte ich das Geheimnis um die legendären Krautfleckerl nicht vorenthalten – Tante Jolesch kochte einfach aus Prinzip zu wenig und steigerte so die Begehrlichkeit. Zuwenig gibt’s bei mir nie, ich koche meistens so, dass auf jeden Fall auch ein unerwarteter Besuch (den es zur Zeit ohnehin nicht gibt) satt und glücklich wird.
Zutaten
für 2 Personen
- 1/2 kleiner Krautkopf (ca. 700 g)
- 200 g Nudelfleckerl
- 1 mittelgroße Zwiebel
- 1 gestrichener EL Kristallzucker
- 2 EL Butter
- 3 EL Sonnenblumenöl
- 1/2 TL Kümmelpulver
- Salz & Pfeffer
- Hesperiden- oder Obstessig
- eventuell getrockneter Majoran
Zubereitung
Das Kraut in kleine Fleckerl schneiden (so groß wie die Nudeln), salzen und 15 Minuten stehen lassen. Die Zwiebel fein schneiden. Am besten in einem gusseisernen Topf Butter und Öl erhitzen und die Zwiebelwürfel darin goldig braten, dann kommt der Zucker dazu. Das Ganze leicht karamellisieren lassen mit einem Schuss Hesperidenessig ablöschen. Dann das gut ausgedrückte Kraut dazu geben, pfeffern und den Kümmel dazu geben. Bei mittlerer Temperatur etwa 30 Minuten schmoren lassen, immer wieder umrühren, damit das Kraut nicht anbrennt. In der Zwischenzeit die Fleckerl al dente kochen. Sobald das Kraut weich, mit noch etwas Biss ist, die Fleckerl darunter mischen, nochmal mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wer mag kann auch ein wenig Majoran dazu geben. Eventuell noch ein Stück Butter für den Geschmack darunter rühren. Am besten mit einem grünen Salat genießen.
Tipp
Du kannst dieses Gericht auch vegan zubereiten. Einfach statt der Butter nur Sonnenblumen- oder ein anderes neutrales Öl verwenden.