Der Fasching wird in Österreich kulinarisch vom Krapfen dominiert. Von Vorarlberg bis Wien gibt es ihn in jeder Bäckerei, Konditorei und auch in Supermärkten. Faschingskrapfen – in unterschiedlichen Qualitäten und mit immer mehr verschiedenen Füllungen. Die klassische Fülle mit Marille bekommt Konkurrenz von Erdbeere, Vanille und Nougat. Sogar einen Dubai-Schokolade-Krapfen habe ich schon gesichtet. Ich mag den Krapfen am liebsten mit einer guten, selbst gemachten Marillenmarmelade. Aber die Fülle ist nichts, ohne eine gute Hülle. Und das bringt mich direkt zum Germteig. Ist er flaumig, saftig und aromatisch, dann wird der Krapfen zur Gaumenfreude. Und wie das gelingt, verrate ich dir heute:

Meine Tipps

  1. Beste Zutaten:  Das ist die Grundvoraussetzung – viel Butter und keine Margarine. Am besten Bio-Eier und ein hochwertiges Öl zum Frittieren. 
  2. Glattes Weizenmehl: Am besten nimmst du die Type 480, das ist das feinere Mehl, weil es ausgemahlener ist und damit weniger Schalenanteile enthält. Diese Type ist mein persönlicher Favorit. Die Type 700 ist auch sehr gut geeignet. Der österreichische Typ 700 entspricht in Deutschland etwa dem Mehl Type 550. Der Kleber im Mehl ist übrigens fürs Aufgehen vom Teig wesentlich.
  3. Richtige Temperatur: Germteige sind Diven, sie haben es gerne warm, aber nicht heiß. Deswegen am besten alle Zutaten, auch das Mehl, vor dem Backen auf Zimmertemperatur bringen.
  4. Wärme-Trick von meiner Mutter: Wenn du die Milch leicht erwärmst, kannst du darin die Butter sanft schmelzen und dann auch die Eier und den Zucker dazu geben. So kriegen die Zutaten die Temperatur, die der Germteig liebt.
  5. Trieb- und Aroma-König: Ein Schuss Rum gibt dem Teig, neben etwas geriebener Zitronenschale, einen feinen Geschmack. Aber der Rum kann noch mehr, er lässt den Teig zusätzlich aufgehen.
  6. Gerührt mit Liebe: Der Teig braucht viel Aufmerksamkeit und will lange gerührt werden, bis er weich, zart und samtig ist. Erst dann löst er sich von der Schüssel. Das dauert mit dem Handmixer 10–15 Minuten.
  7. Zeit lassen: Schnell geht beim Krapfen gar nichts. Nach dem Rühren muss der Teig erst einmal für 1 Stunde ruhen. Passiert das nicht, gehen die Krapfen später nicht auf. Bei mir kommt er dafür ins Backrohr und wird zusätzlich mit einer Schüssel kochendem Wasser bedampft. In dieser Zeit sollte sich sein Volumen verdoppeln.
  8. Perfekt ausgestochen: Ich schleife keine Teiglinge, bei mir werden die Krapfen ausgestochen. Dafür wird der Teig ca. 2 cm hoch ausgerollt. Das ist auch wichtig, damit die Krapfen einen schönen weißen Rand beim Frittieren bekommen. Und rasten müssen die Teiglinge auch noch einmal für 1 Stunde.
  9. Ab ins Fett: Am besten nimmst du zum Frittieren ein hochwertiges, neutrales Öl, wie beispielsweise Sonnenblumenöl. Dabei darfst du nicht sparsam sein. Der Krapfen muss im Öl schwimmen, weil sonst wird das mit dem weißen Randl nichts. Die Temperatur muss, wenn du den Krapfen in die Pfanne gibst, zwischen 165 und 170 Grad haben. Am besten überprüfst du das mit einem Küchenthermometer. Ist das Öl heißer, verbrennen die Krapfen schnell und bleiben innen roh. Wenn das Öl kühler ist, saugen sie sich mit Fett voll. Also, wenn die Temperatur passt, die Krapfen vorsichtig ins Fett legen, Pfanne zudecken und erst nach 2 Minuten den Deckel abnehmen. In dieser Zeit geht der Krapfen auf. Dann noch eine weitere Minute auf dieser Seite frittieren. Den Krapfen vorsichtig umdrehen und die andere Seite für weitere 3 Minuten bräunen. Rausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen.
  10. Gut gefüllt: Am besten füllst du den Krapfen noch warm – mit einer hausgemachten Marmelade. Wenn Fruchtstücke in deiner Marmelade sind, streich sie vorher durch ein Sieb, damit die dünne Tülle nicht verstopft. Das Füllen funktioniert am besten mit einer langen Lochtülle, die du in den weißen Rand stichst.
  11. Immer frisch: Krapfen schmecken frisch am besten. Wenn nicht alle auf einmal gegessen werden, dann friere sie am besten ein. Dafür die ausgekühlten Krapfen portionsweise in ein Gefriersackerl geben. Nach Bedarf aus dem Tiefkühler nehmen und im vorgeheizten Backrohr bei 150 Grad Umluft für 7–8 Minuten backen. Sie schmecken so wieder wie frisch!

Und hast du schon Lust bekommen, in einen Krapfen zu beißen? Mein Rezept mit den genauen Mengenangaben und einer Beschreibung findest du hier: Faschingskrapfen  

Als Kärntnerin kann ich jetzt nur mehr sagen, Lei, Lei – lass dir die Krapfen schmecken!

Deine Küchenfreundin Isi

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Isi

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Ich koche mit Leidenschaft. Genießen mit Verantwortung ist mein Credo.

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